Ein Vortrag von Rechtsanwalt Professor Dr. Jörg Risse, Frankfurt am Main
Am 31.5.2022 ab 18:30 Uhr im Haus am Dom, Domplatz 3, Frankfurt am Main.
Zum Vortrag:
In der öffentlichen Wahrnehmung dominiert das Bild eines Homo iuridicus – also des Juristen, der streng formal nach Recht und Gesetz entscheidet. Rational, neutral und vorurteils- frei gegenüber jedermann unter Ausblendung aller irrelevanten Tatsachen und Motive. Nur: Diesen Homo iuridicus gibt es nicht, er ist ein Trugbild. Juristen bilden ihre Meinungen zu Rechtsfällen auch unter Heranziehung von Heuristiken, also im Gehirn hinterlegten Faustregeln des Entschei- dens. Das führt zu Fehlentscheidungen. Der Vortrag zeigt das anhand von Beispielen und kleinen Experimenten auf. Schließlich sucht er nach Ansätzen, wie die Rationalität der juristischen Ent- scheidungsfindung erhöht werden kann.
Zum Referenten:
Jörg Risse, geboren 1967 in Lippstadt, studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Heidelberg und Lausanne, absolvierte sein LL.M.-Studium an der University of Ca- lifornia in Berkeley und ist in Deutschland und New York als Rechtsanwalt zugelassen. Er promo- vierte zu einem Thema des deutschen Verfassungsrechts. Sein Tätigkeitsschwerpunkt als Partner einer internationalen Anwaltssozietät liegt auf der Prozessführung und der alternativen Streitbeile- gung einschließlich der Mediation, vor allem in Post-M&A-Verfahren. Jörg Risse unterrichtet als Honorarprofessor an der Universität Mannheim „Verhandlungsführung“ und „Mediation, Schieds- gerichtsbarkeit und außergerichtliche Streitbeilegung“ sowie als Lehrbeauftragter der Humboldt- Universität zu Berlin „Advocacy Skills“ im Rahmen des englischsprachigen LL.M.-Studiengangs. Er ist ein CEDR-akkreditierter Mediator.